Einem polenstaedtchen
Er stand eben vor einer Bergschlucht, wo ein altes Weib saĂ und die Spindel dreh'te als die den Burschen erblickte, der hinter den FĂllen herlief, daĂ ihm der SchweiĂ von der Stirne troff, rief sie Komm her, mein schmucker Bursch! ich will Dir den Kopf krauen.Als Bella sich dem Vorschlage ebenfalls gefĂgt hatte, so schickte der Erzherzog zu demselben Pfarrer, der den Alraun einem polenstaedtchen schon einmal getraut hatte, und lieĂ drohen, ihn bei Wasser und Brot wegen der heimlich vollzogenen Einsegnung gefangen zu setzen, wenn er eine zweite feierliche Einsegnung zu verrichten sich weigerte.Der Kleine war nicht wenig eitel, daĂ seinetwegen solch ein Aufsehen gemacht wĂrde er stand so ritterlich in den Schranken, machte so stolze Augen, daĂ er, wie durch eine doppelte Brille sehend, Isabella kaum erkennen konnte, als sie in einem roten Samtkleide, mit Hermelin besetzt, Frau von Chievres in einem weiĂen Damast, auf dessen vorderer FlĂche Adam und Eva unter dem Apfelbaume gewebt waren, in das Zimmer traten und die fĂr sie bestimmten PlĂtze einnahmen.Warte nur, bis es dunkel geworden ist, sagte das Weib dann kommen die FĂllen hier wieder vorbei, und dann kannst Du mit ihnen zurĂcklaufen denn es weiĂ Niemand, daĂ Du hier den ganzen Tag auf meinem SchoĂ einem polenstaedtchen gelegen hast, anstatt sie zu hĂten.Weiterhin erschien ihr die grĂne Wiese voll Blumen, und die LĂmmer mit ihren Glocken bewegten sich langsam klingend zwischen den Halmen, wo sonst der Tod unter dem grundlosen Moraste auf alles Lebende lauerte.Das Warten auf einem polenstaedtchen diese Nachrichten war die Ursache seines unbegreiflichen ZĂgerns, ehe er aus den Niederlanden nach Spanien ging, wo sein GroĂvater inzwischen gestorben war und die gewaltsame Klugheit des Ximenez, ohne seine Gegenwart, leicht bĂrgerliche Kriege veranlassen konnte.Das dĂuchte dem Burschen ganz gut er lieĂ die FĂllen laufen, wohin sie wollten, setzte sich zu dem Weib in der Bergschlucht, und da lag er nun und runks'te sich den ganzen Tag.Sie sah ein Kind in ihrem SchoĂe, das dem Erzherzoge gleich, vor dem sich zahlreiche VĂlker beugten sie war ganz verloren in dem einem polenstaedtchen Anblick.Bella sah sich wieder in dem Besitze des verlornen Schatzes, und doch atmete sie noch schwer und hĂtte doch gern ganz froh und heiter sich angestellt.Kein Leiden, keine Reue, kein Zweifel einem polenstaedtchen wird deinen Blick zurĂckgewendet haben zu dem, den du verlassen, weil er dich aufgegeben hatte was in reiner Seele die Begeisterung eines Augenblickes tut, bleibt ihr notwendiges Gesetz in Ewigkeit.
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